Ergänzungsantrag: Vorstellung der Entwürfe Kö-Bogen 2. BA, weiteres Vorgehen

Friedrich G. Conzen
Sitzung am 10.04.2014
Friedrich G. Conzen
Antrag:

Die Verwaltung wird beauftragt, sicher zu stellen, dass

  1. die Umgestaltung der bisherigen Baufelder 1 - 4 im Rahmen des zweiten Bauabschnitts Kö-Bogen auf der Grundlage des Entwurfs von ingenhoven architects umgesetzt werden kann;
  2. der erforderliche Raum für die qualitativ hochwertige Bepflanzung, die für diese Begrünung nötige Konstruktion und deren Zugänglichkeit an der West- und Nordfassade und auf dem Dach des Baukörpers auf den Baufeldern 1-3 (Gebäude 1) festgeschrieben werden. Die Bepflanzung ist windsicher auszuführen und soll hinsichtlich Konzept, Bau, Unterhalt und Pflege einheitlich (unabhängig von Teileigentum) erfolgen. Es muss gewährleistet sein, gegebenenfalls unter Hinzuziehung von Fachplanern zur Fassadenbegrünung, wie beispielsweise Patrick Blanc, dass die Pflanzen dauerhaft gedeihen, eine ganzjährige Begrünung sichergestellt wird und Pflanzen verwendet werden, die an das Düsseldorfer Lokalklima angepasst sind;
  3. die Gras-Begrünung des privaten Baukörperdachs im Bereich des Baufeldes 4 (Gebäude 2) und die für diese Begrünung nötige Konstruktion sowie die öffentliche Zugänglichkeit, eine entsprechende Pflege und die Verkehrssicherungspflicht festgeschrieben werden;
  4. die Westseite des Gebäudes 1 für Gastronomie mit Außenbereich genutzt werden kann;
  5. das Gebäude 2 für Einzelhandel (z. B. Lebensmittel, Frischeprodukte) und dabei insbesondere Gastronomie mit Außenbereich genutzt werden kann;
  6. mögliche Technik unterhalb des Daches des Gebäudes 1 harmonisch in die Gebäudehülle integriert wird und dabei eine ansprechende Fassade erhält;
  7. die Konturen der Gebäude, wie im Entwurf vorgelegt, bewahrt werden, um die Sichtbeziehungen und die städtebaulichen Qualitäten sicherzustellen – vorbehaltlich der Prüfung und Festlegung hinsichtlich der ansteigenden Traufhöhe entlang der Schadowstraße zum Jan-Wellem-Platz und der gesamten Baumasse des Gebäudes 1;
  8. der Gustaf-Gründgens-Platz eine ansprechende neue Gestaltung erhält. Bei einem Neubau der Tiefgarage unter dem Platz muss gewährleistet sein, dass die Statik eine Nutzung des Platzes zu Veranstaltungszwecken weiterhin zulässt.

Es wird empfohlen, das Gebäude auf den Baufeldern 1 – 3 auch für Wohnen entsprechend dem rechtskräftigen Bebauungsplan zu nutzen.

Des Weiteren wird die Verwaltung beauftragt, zu prüfen, wie eine harmonische Einbindung der Straßenbahntrasse und der Haltestellen im Rahmen der Oberflächengestaltung erfolgen kann. Die verkehrliche Gesamtsituation, insbesondere im Hinblick auf die neuen Wegebeziehungen vom Kö-Bogen zum Gustaf-Gründgens-Platz sowie zum Jan-Wellem-Platz/Schadowstraße, ist mit Verkehrsplanern und Landschaftsarchitekten weiter zu untersuchen. Dabei soll auch die Verlegung der Haltestelle in Fahrtrichtung Berliner Allee nach Süden geprüft werden.

Begründung:

Die künftige Gestaltung und Nutzung des Bereiches um den Gustaf-Gründgens-Platz ist für die Entwicklung der Innenstadt von großer Bedeutung. Schon der erste Bauabschnitt des Projektes Kö-Bogen wurde erfolgreich, wie versprochen, umgesetzt und von den Menschen unmittelbar angenommen. Das Projekt hat weltweit Aufmerksamkeit und Lob erfahren. Die neu entstandenen Gebäude sind auf der Immobilienmesse MIPIM in Cannes sogar zum weltbesten Gebäude in der Kategorie Stadterneuerung gekürt worden.

Nun soll die Umgestaltung des Gustaf-Gründgens-Platzes und die Entwicklung der vier Baufelder im Rahmen des zweiten Bauabschnitts Kö-Bogen das Projekt positiv abrunden. Nach dem Abriss des Tausendfüßlers wurden die städtebaulichen Dimensionen und das Potential dieser Flächen eindrucksvoll bewusst.Auf Antrag der Ratsfraktionen von CDU und FDP wurde vergangenes Jahr beschlossen, weitere Gestaltungsvorschläge für diesen Bereich durch Architekturbüros zu erarbeiten. Mit dem daraus resultierenden Entwurf von ingenhoven architects können wir auch an dieser Stelle Architektur auf Weltklasseniveau sowie einen Punkt in der Stadt schaffen, an dem sich die Menschen wohlfühlen und den sie gerne besuchen. Grünflächen, Gastronomie und ansprechende Gebäudestrukturen werden das Herz Düsseldorfs weiter aufwerten. Es ist heute an der Zeit, das Düsseldorf von morgen zu gestalten und dieses Stadtreparaturprojekt positiv im Sinne der Menschen abzuschließen. Wir setzen die Rahmenbedingungen für die zukünftige Nutzung dieses markanten Bereichs. 

Aus diesem Grund beauftragen wir die Verwaltung, weitere Aspekte bei der Konkretisierung der Planung der Baufelder auf der Grundlage des Entwurfes von ingenhoven architects zu berücksichtigen. Von entscheidender Bedeutung ist, dass alle nötigen Voraussetzungen geschaffen werden, um die Umgestaltung der bisherigen Baufelder 1 - 4 im Rahmen des zweiten Bauabschnitts Kö-Bogen auf der Grundlage des Entwurfs auch tatsächlich umsetzen zu können. Die Ratsfraktionen von CDU und FDP sprechen sich dafür aus, eine qualitativ hochwertige Bepflanzung an der West- und Nordfassade des Gebäudes 1, die für diese Begrünung nötige Konstruktion und deren Zugänglichkeit festzuschreiben. Wichtig ist, dass das Gebäude, das sich im Entwurf durch die Architektur und die ansprechende Bepflanzung auszeichnet, diese auch dauerhaft erhält. Die Bepflanzung muss deshalb windsicher und hinsichtlich Konzept, Bau, Unterhalt und Pflege einheitlich erfolgen. Zudem muss gewährleistet sein, dass die Pflanzen gepflegt werden und gedeihen. Aus diesem Grund sollen Fachplaner zur Fassadenbegrünung, wie beispielsweise Patrick Blanc, hinzugezogen werden.

Das Dach des Gebäudes 2 soll mit Gras bepflanzt werden und der Öffentlichkeit zugänglich sein. Die Nutzbarkeit muss dauerhaft sichergestellt und neben der entsprechenden Pflege festgeschrieben werden.

Die Westseite des Gebäudes 1 bietet sich für eine Nutzung durch Gastronomie mit Außenbereich an. Im Gebäude 2 soll Einzelhandel (z. B. Lebensmittel, Frischeprodukte) untergebracht werden und insbesondere eine Nutzung durch Gastronomie mit Außenbereich vorgesehen werden. Eine solche Nutzung kommt vor allem den vielen Menschen zugute, die rund um den Gustaf-Gründgens-Platz beschäftigt sind und für die ein solches Angebot heute nur eingeschränkt zur Verfügung steht.

Auch die Integration möglicher Technik unterhalb des Daches des Gebäudes 1 in die Gebäudehülle soll zur optischen Aufwertung des Gebäudes vorgesehen werden.

Der Entwurf von ingenhoven architects lebt insbesondere von der Harmonie der Bebauung zueinander und der bestehenden Sichtbeziehungen. Diese Sichtbeziehungen sind unbedingt zu bewahren. Die Kontur des Gebäudes 2 zwischen dem neuen Jan-Wellem-Platz und dem Gustaf-Gründgens-Platz muss daher auch entsprechend dem Entwurf umgesetzt werden.

Der Platz als solcher soll optisch aufgewertet und attraktiver für die Menschen gestaltet werden. Angesichts der Größe des Gustaf-Gründgens-Platzes und seiner Lage, muss dieser für Veranstaltungen nutzbar sein. Bei einem Neubau der Tiefgarage unter dem Platz muss daher gewährleistet sein, dass die Statik eine solche Nutzung zulässt.

Überdies empfehlen die Ratsfraktionen von CDU und FDP, das Gebäude 1 – entsprechend dem rechtskräftigen Bebauungsplan – auch für Wohnen zu nutzen.

Aufgrund der umfassenden Neugestaltung sollte auch die verkehrliche Gesamtsituation noch einmal mit Verkehrsplanern und Landschaftsarchitekten untersucht werden. Die Straßenbahntrasse und die Haltestellen sollten sich harmonisch einfügen. Zu prüfen wäre auch die Verlegung der Haltestelle in Fahrtrichtung Berliner Allee einige Meter nach Süden.

Andreas Hartnigk
Manfred Neuenhaus