Anfrage: Sicheres Überqueren der Gleise Präventionskampagne der Verkehrsbetriebe Karlsruhe

Andreas Hartnigk
Sitzung am 09.10.2013
Andreas Hartnigk
Anfrage:
  1. Wie viele Unfälle mit Personenschäden bei Gleisüberquerungen wurden in der Landeshauptstadt in den vergangenen Jahren verzeichnet, und wie viele wurden davon durch eine akustische oder visuelle Ablenkung der Fußgänger und Radfahrer begünstigt?
  2. Wie beurteilt die Verwaltung die von den Verkehrsbetrieben Karlsruhe (VBK) durchgeführte Präventionsaktion an Haltestellen?
  3. Ist aus Sicht der Verwaltung die Durchführung eines vergleichbaren Projektes auch in Düsseldorf sinnvoll?
Begründung:

Bei dem Überqueren von Gleisen kommt es immer wieder zu Unfällen, die zum Teil tragisch enden. Viele dieser Unfälle werden dadurch begünstigt, dass der die Gleisanlage überquerende Fußgänger oder Radfahrer abgelenkt ist. Durch das Hören lauter Musik über Kopfhörer, das Spielen auf einem Smartphone oder das Lesen auf einem Tablet-PC wird die Umgebung nicht mehr richtig wahrgenommen, und man bringt sich selbst in Gefahr.

Die Karlsruher Verkehrsbetriebe gehen einen sehr offensiven Weg, um auf diese Gefahren aufmerksam zu machen. An ausgewählten, stark frequentierten Haltestellen im Karlsruher Stadtgebiet wurden lebensgroße Pappfiguren Jugendlicher aufgestellt, die den Anschein machen, als würden sie schnellen Schrittes die Gleise an der Haltestelle überqueren. Dem Bahnverkehr schenken sie keinerlei Beachtung. Sie schreiben eine SMS, sind vertieft in ein Computerspiel oder haben so laute Musik auf den Ohren, dass sie die herannahende Straßenbahn nicht wahrnehmen. Wenige Meter von der Pappfigur entfernt, befindet sich auf dem Gleisbereich eine aufgesprühte Körperumrisszeichnung. Die so markierte fiktive Unfallstelle zeigt, dass die Figuren ihre Unaufmerksamkeit mit ihrem Leben bezahlt haben.

Es ist wichtig, im Rahmen von Präventionsarbeit auf die Gefahren im Straßenverkehr aufmerksam zu machen. Die geschilderten Unfälle betreffen vordringlich Jugendliche und junge Erwachsene. Ziel ist es, diese Unfälle durch vorbeugende Maßnahmen zu verhindern. Die Ratsfraktionen von CDU und FDP bitten daher um eine Beurteilung der Karlsruher Kampagne auch im Hinblick auf eine Umsetzung in Düsseldorf.

Andreas Hartnigk
Manfred Neuenhaus