Trotz CDU-Antrag: Ampel beharrt auf Stellenabbau in Kinderbücherei Hassels

Trotz CDU-Antrag: Ampel beharrt auf Stellenabbau in Kinderbücherei Hassels
18.01.2019
Marcus Münter

Die CDU-Ratsfraktion wollte gestern im Kulturausschuss die Zukunft der Kinderbücherei Hassels „In der Donk“ sichern: Die von Oberbürgermeister Thomas Geisel angeordneten Stellenstreichungen sollten zurückgenommen werden. Doch die Ampelmehrheit aus SPD, Grünen und FDP stellte sich quer. Die Folge: Ab 2021 wird sich nur noch eine Halbtagskraft statt bisher drei um die Kinder in der Bücherei kümmern. Die CDU findet das beschämend. Sie sieht den Stadtteil Hassels und seine jüngsten Bewohner von OB Geisel und der Ampel „bildungspolitisch im Stich gelassen“.

Ratsherr Marcus Münter, Mitglied im Kulturausschuss, hatte den Antrag der CDU eingebracht: „Unsere Forderung war, die drei Halbtagsstellen in Hassels dauerhaft zu erhalten. Auch die Leitungsfunktion sollte eigenständig bleiben und nicht mit der Bücherei in Garath verschmolzen werden.“ Dem Anliegen der Union seien SPD, Grüne und FDP aber nicht gefolgt. „Es bleibt bei den Stellenstreichungen. Die Ampel hat gesagt, sie wollte sich nicht in die Personalangelegenheiten des Oberbürgermeisters einmischen. Bildungs- und sozialpolitisch ist diese Aussage absolut verantwortungslos“, so Münter.

Förderangebot vor Ort beschnitten
Der CDU-Politiker warnt nun vor Einbußen in der medienpädagogischen Arbeit der Kinderbibliothek in Hassels: „Durch den Stellenabbau wird es zwangsläufig Einschränkungen bei Öffnungszeiten, Beratung und Ausleihe geben.“ Die Bücherei sei ein beliebter Treffpunkt für Familien. Hier kämen vor allem kleine Kinder mit der Welt des Lesens und der Bücher in Berührung. Für viele sei das von Haus aus nicht selbstverständlich. „Dieses wertvolle und chancengerechte Förderangebot direkt vor Ort wird jetzt beschnitten.“

SPD und Grüne ohne Bezug zur Basis
Münter erinnert daran, dass sich die Fraktionen von SPD und Grünen in der Bezirksvertretung 9 zusammen mit der CDU für die Beibehaltung aller Stellen in Hassels ausgesprochen haben. „Dort gab es im Oktober einen interfraktionellen Antrag, der einstimmig beschlossen wurde. SPD und Grüne im Kulturausschuss haben offensichtlich den Bezug zu ihren Fraktionen in den Stadtteilen völlig verloren. Alles, was außerhalb des Rathauses passiert, ist ihnen egal.“