CDU nimmt Verwaltung vor Geisel-Kritik in Schutz

CDU nimmt Verwaltung vor Geisel-Kritik in Schutz
01.10.2019
Rüdiger Gutt

Die CDU-Ratsfraktion findet die scharfe Kritik von Oberbürgermeister Thomas Geisel an seiner eigenen Verwaltung wegen der Steine-Aktion unter der Rheinkniebrücke „stillos und unangebracht“. Der OB rücke in aller Öffentlichkeit von seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ab und setze sie öffentlichem Unmut aus. Das sei ein ungeheuerlicher Vorgang. Geisel verstoße damit als Dienstherr gegen die Fürsorgepflicht gegenüber seiner Belegschaft, so die CDU.

„Die Führungsqualität eines Vorgesetzten erkennt man daran, wie er mit seinen Beschäftigten umgeht“, sagt Fraktionsvorsitzender Rüdiger Gutt. „Hier hat OB Geisel peinlich versagt.“ Statt sich vor seine Verwaltung zu stellen, verunglimpfe er die Entscheidungen der eigenen Leute als ‚töricht‘ und lasse sie einsam im Regen stehen. „Loyalität ist keine Einbahnstraße. Auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter müssen sich darauf verlassen können, dass ihr Chef zu ihnen hält.“ Im Übrigen sei der OB letztlich der Verantwortliche für das, was die Verwaltung tue.

Auch zur Frage, ob und was der OB im Vorfeld von der Maßnahme der Verwaltung gewusst habe, äußert sich Gutt: „Durch einen Pressebericht wird deutlich: Der OB war über sein Büro schon früh darüber informiert, dass Flächen durch Gegenstände blockiert werden sollten. Vor diesem Hintergrund ist es noch unverständlicher, dass Herr Geisel zu seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern so sehr auf Distanz geht.“

Leere Worte
Gutt erinnert daran, dass OB Geisel bei Amtsantritt mehrfach betont habe, mit ihm gebe es eine neue Kultur des Miteinanders in der Verwaltung. „Das waren die leeren Worte eines Ankündigungs-Weltmeisters. Heute ist die Stimmung im Rathaus auf dem Tiefpunkt. Nach der Reaktion des Oberbürgermeisters auf die Steine-Aktion wird sich niemand mehr trauen, Entscheidungen zu treffen. Thomas Geisel ist längst zum Problem-OB geworden.“