CDU will Jungenkalender als App

CDU will Jungenkalender als App
27.10.2015
Sabine Schmidt und Andreas Auler

Die CDU-Ratsfraktion hält an ihrer Idee für einen Jungenkalender fest. Im Gleichstellungsausschuss stellte sie heute dazu einen Haushaltsbegleitantrag. Doch die Ampelvertreter verschoben die Beratungen auf die nächste Sitzung Anfang Dezember.

„Die Entscheidung wurde von der Ampel leider vertagt. Rot-Grün-Gelb braucht noch Zeit, um am Etat des Gleichstellungsbüros herumzudoktern. In der Schule nennt man so was: Hausaufgaben vergessen“, sagt Ratsfrau Sabine Schmidt, stellvertretende Ausschussvorsitzende.

Die CDU wollte eigentlich den Jungenkalender auf den Weg bringen. „Dieses ‚Boys only‘-Angebot ist als Modellversuch gedacht. Der Kalender soll auch altersgemäß Rat bieten zu Berufswahl oder Liebe und Sexualität. Aus unserer Sicht ist das ein notwendiger Beitrag zur Geschlechtergerechtigkeit“, so Schmidt. In der Vergangenheit hätten vor allem SPD und Grüne eine besondere Förderung von Jungen abgelehnt. „Gleichstellung ist für sie ein reines Frauen-Thema“, kritisiert Schmidt.

Konkrete Sparvorschläge
„Die Ampel hat sich bislang fadenscheinig hinter dem Kostenargument versteckt und damit zuletzt noch eine Druckversion des Jungenkalenders abgeblockt“, ergänzt Ratsherr Andreas Auler als Ausschussmitglied. „Daher schlagen wir jetzt eine preisgünstige elektronische App vor. Weitere Einsparungen lassen sich durch Übernahme von Inhalten und Layout eines anderen Anbieters erzielen. Der Kreis Siegen-Wittgenstein hat einen ‚Jungenmerker‘ aufgelegt, der als Vorbild dienen kann.“ Zudem wird die Verwaltung von der CDU aufgefordert, intensiv nach Fördermitteln bei Bund, Land oder EU zu suchen.

„Jungen sind mehrheitlich technikbegeistert. Eine Smartphone-App ist für sie genau richtig“, sagen Auler und Schmidt übereinstimmend.