CDU: Rheinbahn-Pläne unrealistisch

CDU: Rheinbahn-Pläne unrealistisch
14.09.2016
Andreas Hartnigk

Die CDU-Ratsfraktion zweifelt an den Plänen der Rheinbahn, mehr als 20 Millionen Fahrgäste bis 2021 neu zu gewinnen. Auch Investitionen von bis zu 125 Millionen Euro seien wegen der schlechten Finanzlage von Verkehrsbetrieb und Stadt kaum darstellbar.

Ratsherr Andreas Hartnigk, Vizevorsitzender im Verkehrsausschuss und Mitglied im Rheinbahn-Aufsichtsrat, spricht von „bizarren Träumereien in der Chef-Etage“: „Vorstandssprecher Michael Clausecker präsentiert reine Fantasiezahlen. Wie will er in fünf Jahren 26 Millionen zusätzliche Nutzerinnen und Nutzer locken? Tatsache ist: Die Fahrgastzahlen stagnieren, die Abonnentenzahlen gehen zurück – trotz wachsender Stadt.“

Hartnigk empfiehlt, Service, Pünktlichkeit und Sicherheit bei der Rheinbahn zu verbessern: „Damit gewinnt man verloren gegangenes Terrain rasch zurück.“

Rheinbahn-Defizit wächst
Laut Hartnigk könne es auch nicht sein, dass der Rheinbahn-Chef auf die Stadt schiele. „Clausecker glaubt allen Ernstes, die Stadt hält ihm weiter durch ihre Subventionen den Rücken frei. Das ist Sozialismus pur.“ Zumal das Verkehrsunternehmen stark defizitär sei. „In 2015 war das Minus der Rheinbahn knapp 55 Millionen Euro groß. 2016 wird es wohl auf über 62 Millionen anwachsen. Deshalb müssen alle Vorhaben kaufmännisch vernünftig betrachtet werden“, so Hartnigk.

Stadt-Etat unter Druck
Der CDU-Verkehrsexperte blickt mit Sorge auf die Beratungen zum städtischen Haushalt: „Der Etat ist mächtig unter Druck, die Stadtkassen sind leer. OB Geisel wird die Frage beantworten müssen, wie viel Rheinbahn sich Düsseldorf leisten kann. Das werden wir am Donnerstag sehen, wenn er den Haushalt einbringt.“

Wünsche an die Rheinbahn
Hartnigk und der CDU ist es wichtig, dass das ÖPNV-Angebot in Düsseldorf ausgebaut und verbessert wird. „Wir wünschen uns aber Ehrlichkeit in der Planung: Die erforderlichen Investitionen lassen sich nicht über steigende Fahrgastzahlen abrechnen. Zudem sollte die Rheinbahn mit den Nachbarkommunen Verabredungen treffen. 30 Prozent der Fahrgäste werden im Rhein-Kreis Neuss und im Kreis Mettmann befördert. Last not least: Der Vorstand muss die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Rheinbahn bei seinen Entscheidungen mitnehmen“, erwartet Hartnigk.