CDU kritisiert Übernahme von Duesseldorf Photo Weekend durch NRW-Forum

CDU kritisiert Übernahme von Duesseldorf Photo Weekend durch NRW-Forum
09.08.2017
Friedrich G. Conzen

Die CDU-Ratsfraktion wendet sich gegen die Umorganisation des Duesseldorf Photo Weekends unter neuer Leitung und geplantem neuem Namen. Laut Medienbericht soll Oberbürgermeister Thomas Geisel die Leitung des Duesseldorf Photo Weekends der Galeristin Clara Maria Sels entzogen und an NRW-Forum-Direktor Alain Bieber übergeben haben. Damit bemächtige sich die Stadt einer privat organisierten Kulturveranstaltung, so die CDU.

Bürgermeister Friedrich G. Conzen, Vorsitzender im Kulturausschuss, spricht von einem unerhörten Vorgang: „OB Geisel macht Herrn Bieber kurzerhand zum Foto-Festival-Chef und stellt Frau Sels als langjährige Organisatorin des Photo Weekends kalt. Was gibt ihm das Recht, eine private Veranstaltung zu übernehmen, die er weder selbst entwickelt noch auf die Beine gestellt hat?“

Conzen betont, dass Clara Maria Sels das Duesseldorf Photo Weekend 2012 gemeinsam mit Werner Lippert, dem ehemaligen Chef des NRW-Forums, ins Leben gerufen habe. „Seit 2014 hat sie die Veranstaltung privat in eigener Regie organisiert. Damals betrug der städtische Zuschuss 50.000 Euro.“ In den Folgejahren sei die Veranstaltung gewachsen – und damit auch die Unterstützung durch die Stadt, die 2017 bei 75.000 Euro lag.

Conzen stellt klar, dass die Macherin des Photo Weekends von vielen Seiten ermuntert worden sei, ihr Format auszubauen. „Ich finde es zutiefst unfair, dass Frau Sels erst aufgefordert wird, groß zu denken, um ihr dann von Seiten der Stadt in den Rücken zu fallen.“ Ein höherer Zuschussantrag sei kein Grund, jemanden aus seiner eigenen Veranstaltung zu verdrängen. „Oder müssen jetzt die Leiter von Open-Source-, New-Fall-, Düsseldorf- und Asphalt-Festival fürchten, bei OB Geisel in Ungnade zu fallen, wenn sie mehr Geld von der Stadt möchten?“, fragt sich Conzen.

Ob es Alain Bieber gelingen wird, ähnlich preisgünstig bis zu 100.000 Besucher für sein Foto-Festival zu begeistern, bezweifelt Conzen: „Biebers Konzept vom Herbst 2016 weist allein 411.000 Euro an Personalkosten auf. Und dass die Teilnahmegebühren für die Galerien jetzt entfallen sollen, wundert mich. Wie werden diese ausgeglichen – etwa durch das Geld der Steuerzahler? Die Galerien haben nur Vorteile durch das Photo Weekend. Da ist ihr finanzieller Beitrag auch angemessen.“

Conzen weist Vorwürfe gelassen zurück, er setze sich für Clara Maria Sels als Chefin des Photo Weekends ein, weil sie seit über 20 Jahren seine Mieterin sei: „Ich habe keine finanziellen Vorteile, wenn das Duesseldorf Photo Weekend in bewährter Hand fortgeführt wird, aber unsere Stadt schon. Denn das Budget für Herrn Biebers neues Foto-Festival namens DC Photo beträgt 1,5 Millionen Euro. Zumindest hat die Kulturverwaltung diese Zahl Mitte Juli 2017 mitgeteilt.“