Ampel verkehrspolitisch weltfremd

Ampel verkehrspolitisch weltfremd
23.08.2016
Andreas Hartnigk

Die CDU-Ratsfraktion fordert von den Ampelpartnern mehr Realismus in der Verkehrspolitik: Bei Vorhaben wie Bahn-Anbindung der Bergischen Kaserne würden SPD, Grüne und FDP einen Mangel an Übersicht und Sachverstand zeigen. Zudem kritisiert die CDU den Umgang der Verwaltung mit Park-&-Ride-Plätzen. Morgen im Verkehrsausschuss werden die Punkte diskutiert.

Ratsherr Andreas Hartnigk, Vizevorsitzender im Ausschuss, sieht im externen Gutachten zur ÖPNV-Erschließung der Bergischen Kaserne eine schallende Ohrfeige für Rot-Grün-Gelb: „Der Traum der Ampel vom Alles-ist-möglich ist ausgeträumt. Wer nur einen Hauch von Ahnung hat, konnte das Ergebnis vorhersehen. Die Bergische Landstraße ist nun mal zu schmal für eine Straßenbahn. Verkehrsmittel der Wahl bleibt hier zugegeben nur der Bus. Leider.“

Geldverschwendung durch Gutachteritis
Es sei beschämend, dass SPD, Grüne und FDP immer wieder teures Geld für Expertenpapiere ohne Erkenntnisgewinn ausgäben. „Auch schon bei der Gerresheimer Glashütte wurde längst Bekanntes per Studie bestätigt. Der Schaden dieser ‚Gutachteritis‘ für den Steuerzahler beträgt mehrere hunderttausend Euro“, ärgert sich Hartnigk. „Für die unnütz ausgegebenen Gutachterkosten hätten unzählige ÖPNV-Beschleunigungsmaßnahmen durchgeführt werden können.“

CDU-Erfolg: Radstation Bilk kommt
Zufrieden äußert sich Hartnigk hingegen über den von der Stadt angekündigten Fahrradparkturm, der vor den Düsseldorf-Arcaden entstehen soll: „Den Bau der Radstation haben wir Ende letzten Jahres beantragt. Gut, dass es damit vorangeht.“

Cycle Center doch möglich
Eine moderne Radstation nach amerikanischem Vorbild („Cycle Center“) ist indes für Hartnigk und die CDU nicht vom Tisch – trotz Nein der Verwaltung zum Standort Bahnhof Bilk. „Zwar sind wir froh, dass unser Vorschlag nach zweieinhalb Jahren endlich im morgigen Verkehrsausschuss behandelt wird. Doch dass Bilk aus Platzgründen ausscheidet, heißt nicht, dass ein Cycle Center nicht an anderer Stelle im Stadtgebiet gebaut werden kann. Unser Antrag von Januar 2014 sah klar vor, die Verwaltung sollte überall in Düsseldorf prüfen. Bilk war nur ein Beispiel.“

Daher erwartet Hartnigk entsprechende Nacharbeit. „Warum nicht Kö-Bogen, Medienhafen oder andere Bürogebiete? Eine multifunktionale Bikestation mit Werkstatt, Umziehräumen und Duschen ist ideal für Menschen, die mit dem Rad zur Arbeit fahren. Dafür gibt es Riesenbedarf.“

Ampel gegen Bike-Tiefgarage
Laut Hartnigk braucht Düsseldorf auch mehr Abstellanlagen, wo Fahrräder vor Diebstahl oder Beschädigung geschützt sind: „Bügel und Ständer aufstellen reicht nicht. Eine bessere Alternative wären vollautomatische unterirdische Parkhäuser wie in Japan. Die sind platzsparend und kostengünstig im Betrieb. Leider blockt die Ampel unseren Vorstoß bislang ab. Gerade Grüne und SPD beweisen damit, dass sie keine echten Fahrrad-Freunde sind.“

Effizientere P&R-Plätze: Idee von CDU übernommen
Andreas Hartnigk will, dass Park-&-Ride-Plätze künftig noch besser genutzt werden: „Nachdem die Verwaltung noch im Juni unsere Anfrage dazu streng abgetan hat und offiziell keinen Bedarf sah, lesen wir jetzt in der Presse: Stadt und Rheinbahn arbeiten an einem Konzept, um P&R attraktiver zu machen. Wir reiben uns verwundert die Augen.“